Funktionsweise

Wassernebel-Systeme stellen eine Form stationärer Brandschutzanlagen dar und werden in größeren Gebäuden installiert. Der Wassernebel entsteht, indem feinzerstäubtes Wasser mit einem Durchmesser von unter 0.1mm aus zahlreichen Düsen versprüht wird. Diese Düsen sind dreidimensional an Wänden und der Decke angeordnet, sodass das Schadenfeuer von der Löschanlage eingeschlossen wird. Das Brandbekämpfungssystem kann automatisch über die BMZ oder von Hand aus ausgelöst werden. Die große Zahl kleinster Wassertropfen ermöglicht, dass maximal viel Löschkraft aus einer bestimmten Wassermenge erzielt werden kann. Dies liegt unter anderem an der großen Gesamtoberfläche. Zudem wird die Kühlwirkung durch eine Vielzahl weiterer physikalischer Effekte erhöht. Sogenannte Dralldüsen halten die Tropfen möglichst lange in der Luft und stellen sicher, dass das Löschmittel in das Herz des Brandherdes trifft. 

Anwendungsbereiche
Da nur verhältnismäßig wenig Wasser beim Löschvorgang zum Einsatz kommt und die Tropfen aufgrund der Hitze schnell verdunsten, können Wassernebel-Systeme auch in Bereichen montiert werden, an denen üblicherweise nicht mit Wasser gelöscht werden sollte. Dazu zählen beispielsweise historische Gebäude, Kliniken, Werkshallen oder Lackiereinrichtungen. Je nach exaktem Anwendungsbereich verwendet man Niederdruckanlagen (bis max.15 bar) oder Hochdruckanlagen (bis 200 bar).

Richtlinien
Mit den VdS 3188 wurden 2015 erstmals eindeutige Richtlinien für die Planung und den Einbau von Wassernebel-Systemen formuliert. Diese gelten für Hochdruckanlagen ab 16 Bar. Die Richtlinien für Wassernebel-Systeme sind nicht mit denen der konventionellen Sprinkleranlagen (VdS 2109, VdS CEA 4001) zu verwechseln.