Arbeitsunfall

Anhand einer Unfalluntersuchung werden die Ursachen eines eingetretenen Unfalles rückverfolgt. Dies dient zur Klärung von Haftungs- und Schuldfragen. Ferner lassen sich daraus Rückschlüsse über die Effizienz des vorherrschenden Sicherheitskonzeptes ziehen und ggf. Nachholbedarf daraus ableiten. Unfalluntersuchungen sind insbesondere im Zusammenhang mit Arbeitsunfällen von Bedeutung. Ein Arbeitsunfall liegt gemäß § 8 Abs. 1 SGB VII vor, wenn ein versicherter Arbeitnehmer infolge seiner Tätigkeit einen Personenschaden erleidet.

Beispiel: ein Werkschutzmitarbeiter rutscht während seiner Nachtschicht bei einem Rundgang auf Laub aus und fügt sich Prellungen und einen Oberschenkelbruch zu.

Grundsätzlich sind vom Begriff des Arbeitsunfalles auch die Wege zu und von der Arbeitsstätte erfasst. Unfallschutz besteht, sofern sich der Betroffene auf direktem Weg befindet und zwischen Arbeitsort und Wohnstätte keine Zwischenziele befahren werden. Beispielsweise das Erledigen von Einkäufen im Supermarkt, Abholen des Schulkindes, etc.

Verfahren

Die Unfalluntersuchung wird durch Polizei und Ordnungsämter durchgeführt. Der Verletzte bzw. die Hinterbliebenen dürfen anwesend sein. Eine Teilnahme ist jedoch nicht verpflichtet. Die Mitwirkungsmöglichkeit orientiert sich seinem Zweck nach an § 62 SGG, worin der Anspruch auf rechtliches Gehör kodifiziert ist. Durch die Untersuchung werden be- und entlastende Beweise erhoben. Anhand der Teilnahmemöglichkeit wird die Transparenz des Verfahrens gewährleistet.

Ziel des Verfahrens ist grundlegende Mängel des Arbeitsschutzes zu erkennen. Ist der Sicherheitsunternehmer Mitglied bei der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG), wird der Unfall häufig noch durch Aufsichtspersonen begleitet. Die Aufsicht wird häufig von Fachkräften für Arbeitssicherheit, § 5 ArbSiG, § 19 Abs. 2 Nr. 7 SGB VII wahrgenommen.

Gleichstellung bei Berufskrankheit

Trotz des engen Wortlautes Unfalluntersuchung, beinhaltet die Ursachenverfolgung auch Berufskrankheiten. Insbesondere bei beruflich bedingten Krankheiten, dessen Entstehung über längere Zeitintervalle erfolgt, ist eine Untersuchung sinnvoll.