Sicherheitsbewusstsein bezeichnet einen inneren Zustand von Mitarbeitern, die Teil eines Sicherheitssystems sind. Der Grad an Sicherheitsbewusstsein gibt darüber Aufschluss, inwieweit sicherheitsrelevante Vorschriften angewandt, Schwachstellen erkannt und umgangen beziehungsweise bekämpft werden können. 

Der Begriff ist damit ganzheitlicher Art. Er beschreibt die Beziehung eines (komplexen) Sicherheitssystems mit dem Menschen. Der Faktor Mensch ist eine wesentliche Komponente bei der Schaffung und Aufrechterhaltung eines gefahrenfreien Zustandes. Das leistungsstärkste Abwehrsystem ist nahezu wirkungslos, wenn es von den Anwendern falsch umgesetzt wird. 

Unternehmen sind auf die Mitwirkung ihrer Mitarbeiter angewiesen. Dies setzt ein Verständnis vom Sicherheitsziel und den möglichen Gefahren voraus. Sicherheitsbewusstsein erfordert zwar keine Detailkenntnis. Die Sicherheitsarchitektur sollte jedoch in ihren wesentlichen Grundzügen nachvollzogen werden. 

Im Bereich der Informationssicherheit (IT-Sicherheit) wird die Funktionsweise einer Firewall beispielsweise nur von einer geringen Anzahl von IT-Experten nachvollzogen. Für die erfolgreiche Umsetzung kommt es jedoch nicht darauf an, dass ein mit der Verarbeitung personenbezogener Daten zuständige Empfangsmitarbeiter die Funktionsweise der Firewall versteht. Vielmehr ist seine Mitwirkung durch sicherheitsgerechtes Verhalten gefragt. Indem etwa vertrauliche Daten mit Passwörtern geschützt, E-Mail-Anhänge nur von vertrauenswürdigen Absendern geöffnet weden, etc..

Der Arbeitgeber kann durch das Sensibilisieren seiner Mitarbeiter eine Sicherheitskultur schaffen und damit auf ein ganzheitliches Sicherheitsbewusstsein hinwirken. Anhand von Trainings oder regelmäßig stattfindenden Fortbildungen mit Experten aus den einschlägigen Sicherheitsbereichen entwickelt sich ein Verständnis für die Beziehung zwischen Mensch und Sicherheitssystem.