Allgemeines

Die Schießausbildung für private Sicherheitskräfte, die insbesondere im Bereich des Personenschutzes und Geld- und Werttransportes tätig sind, ist von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit von Personen und Schutzobjekten zu gewährleisten. Diese spezialisierte Weiterbildungsmaßnahme vermittelt den Teilnehmern die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit Schusswaffen, um potenzielle Gefahren effektiv zu bewältigen und ihre Aufgaben verantwortungsbewusst auszuführen.

Das Tragen von Waffen nach dem Waffengesetz ist in Deutschland streng reguliert. Private Sicherheitskräfte dürfen dies nur in Ausnahmefällen. Hintergrund sind umfangreiche Anforderungen hinsichtlich der Waffensachkunde nach § 7 WaffG und weitere persönliche Voraussetzungen. Antragsteller einer waffenrechtlichen Erlaubnis müssen unter anderem auch ein sogenanntes „waffenrechtliches Bedürfnis“ nachweisen können. Dies ist bei privaten Sicherheitsdienstleistungen häufig der Fall, wenn sie oder das Schutzobjekt einer außergewöhnlichen Bedrohungslage ausgesetzt sind. Dies ist typischerweise bei der Bewachung fremder Personen des öffentlichen Lebens oder der Durchführung von Transporten hoher Vermögenswerte der Fall.

Mögliche Inhalte der Schießausbildung:

  1. Rechtliche Grundlagen: Die Schießausbildung beginnt oft mit einer umfassenden Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Schusswaffen im privaten Sicherheitssektor. Dies umfasst die Kenntnis von Gesetzen, Vorschriften und Verfahren im Zusammenhang mit Waffenbesitz, -tragen und -gebrauch.
  2. Waffenkunde: Die Teilnehmer lernen die verschiedenen Arten von Schusswaffen kennen, die im Sicherheitsbereich verwendet werden, darunter Pistolen und Gewehre. Die Waffenkunde umfasst Aspekte wie Funktionsweise, Teile der Waffe und Sicherheitsmechanismen.
  3. Waffensicherheit und Handhabung: Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf der sicheren Handhabung von Schusswaffen. Dies beinhaltet das richtige Tragen, Holstern, Entladen und Sichern der Waffe sowie das Einhalten der grundlegenden Sicherheitsregeln.
  4. Zielübungen und Präzision: Die Ausbildung beinhaltet intensives Training in Schießtechniken und -präzision. Die Teilnehmer üben das Schießen auf verschiedene Ziele in unterschiedlichen Entfernungen und Positionen.
  5. Schießpositionen: Die Schießausbildung deckt verschiedene Schießpositionen ab, darunter stehend, kniend und liegend. Die Auswahl der geeigneten Position hängt von der Situation und dem Ziel ab.
  6. Schießübungen unter Stress: Sicherheitskräfte werden auf stressige Situationen vorbereitet, in denen sie schnell und präzise reagieren müssen. Das Training umfasst Übungen, bei denen der Puls beschleunigt ist, um die Fähigkeit zur konzentrierten Schussabgabe unter Druck zu testen.
  7. Entscheidungsfindung: Teilnehmer lernen, wie sie Situationen einschätzen und angemessen auf Bedrohungen reagieren können. Dies schließt die Fähigkeit ein, zwischen einem Schusswaffeneinsatz und alternativen Lösungen zu entscheiden.
  8. Wartung und Pflege: Die Ausbildung vermittelt grundlegende Kenntnisse über die Wartung, Reinigung und Pflege von Schusswaffen, um sicherzustellen, dass sie zuverlässig funktionieren.
  9. Simulationsübungen: Fortgeschrittene Schießausbildungen können Simulationen von realistischen Szenarien beinhalten, um die Reaktion und das Entscheidungsverhalten der Sicherheitskräfte zu testen.

Nutzen

Es handelt sich bei der Schießausbildung nicht um einen gesetzlich anerkannten Ausbildungsberuf im wörtlichen Sinne. Dennoch kann eine Schießausbildung als Weiterbildungsma0nahme das Kompetenzprofil und die Qualifikationen eines Sicherheitsmitarbeiters erheblich verbessern. Es fördert die persönliche Entwicklung, das Vertrauen von Kunden in den Dienstleister und die Reaktionsfähigkeiten im Notfall. All dies wirkt sich in der Regel positiv auf die Karrierechancen und das Einkommen aus.