Grundsätze
Unter Picking versteht man ein Öffnungsverfahren von Schließzylindern, bei dem kein Schlüssel verwendet wird. Picking ist eine Weiterführung des Hobbs’schen Öffnungsverfahren, welches ursprünglich für Zuhaltungsschlösser konzipiert war. In diesem Verfahren werden die Zuhaltungsplatten in Öffnungsstelle gesetzt. Dies geschieht durch ein schlüsselartiges Werkzeug. Es gibt mechanisches und elektrisches Picking:
Picking, mechanisch
Bei mechanischem Picking wird versucht, die verschieden geformten Sperrhaken in Öffnungsstellung zu begeben. Dafür muss der Rotor, die Trennlinie zwischen Zylinder-Gehäuse und Zylinder-Kern, freigehalten werden. Anstelle von Sperrhaken werden hierfür sogenannte Picking-Pistolen verwendet. Der Namen ist an die optische Form angelehnt, welche aufgrund eines Griffs mit Abzugbügel pistolenartig aussieht. Bei Bedienen des Abzugsbügels bringen eingeführte Federhalterungen die Stiftzuhaltungen in Öffnungsstellung. Die korrekte Öffnungsstellung muss beim Benutzen der Picking-Pistole nach und nach ermittelt werden. Dies erfolgt durch eine wechselspielartige Vorgehensweise aus geringfügigem Lockern und Festhalten. So wird schließlich das Drehen des Zylinder-Kerns ermöglicht. Die in den Vorschriften (siehe unten) enthaltenen Maßnahmen sollen die mechanische Picking-Technik unmöglich machen.

Picking, elektrisch
Im elektrischen Picking wird das Prinzip der Picking-Pistole in abgewandelter Form ausgeführt. Die Methode kommt häufiger beim Öffnen von Automobilen zum Einsatz. Dabei werden die Federschläge in einer wesentlich höheren Frequenz auf einer Basis eines Batteriebetriebs elektrisch durchgeführt. Durch diese schnelle Schlagfolge wird die Trennlinie zwischen Gehäuse und Kern (Rotor) durch Gewalt „freigeschossen“. Hochwertige, stark-parazentrische Zylinder machen aufgrund der Spezialprofilierung das elektronische Picking unwirksam.