Grundsatz
Der Nationale Pandemieplan ist ein im Bundesgesetzblatt veröffentlichter Plan, der im Fall einer Influenza (Grippe) zum Trage kommt, bei der zahlreiche Menschen in Krankenhäusern stationär behandelt werden müssten. Der Pandemieplan wurde 2005 aufgrund eines weltweiten Aufrufes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahre 2004 veröffentlicht. Dieser Plan ist Teil der Katastrophenvorsorgeplanung. Im Gegensatz zum Katastrophenschutz, dessen Kompetenz auf Bundesebene liegt, ist das Erstellen von Pandemieplänen eine Aufgabe der Länder. Die Ausführung des Protokolls liegt im Verantwortungsbereich der kommunalen Gesundheitsämter und wird von den jeweiligen Innenministerien veranlasst.
Abruf eines Pandemieplans
Die Pandemievorsorge setzt sich aus folgenden Tätigkeitsfeldern zusammen:
– Aufklärung über Gesundheitsschutz, Aufruf allgemeine Hygienemaßnahmen zu intensivieren;
– Durchführen von Impfungen: eine generell hohe Impfquote verhilft der Pharmaindustrie im K-Fall genügend hohe Kapazitäten aufrecht erhalten zu können;
– Errichtung eines Meldesystems, um Symptome frühzeitig erkennen und Forschung betreiben zu können.

Im Ernstfall sollen folgende Methoden dazu beitragen, die Infektionskette zu unterbrechen:
– Schließung öffentlicher Gemeinschaftseinrichtungen;
– Menschenansammlungen werden verboten;
– Infizierte müssen in Quarantäne;
– Impfpflicht;
– Desinfektionsmaßnahmen;
– Sicherung der Trinkwasserzufuhr und Abwasserabfuhr.

Mutation
Die Sicherungsmaßnahmen des Pandemieplans müssen so schnell wie möglich durchgeführt werden. Je mehr Zeit benötigt wird, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Virus mutiert. Unter Mutation versteht man eine Änderung des Erbgutes. Mutierte Viren können Resistenzen gegenüber bestimmten Medikamente entwicklen und machen eine Krankheitsbekämpfung wirkungslos.

Kritik
Kritiker wie Gerry Kley, ein Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, fordern weitere Maßnahmen und bemängeln, dass Expertengremien auf Bundesebene gegründet werden müssen. Des Weiteren sollten zusätzlich Ressourcenübersichten über vorhandene Beatmungsgeräte und Arzneimittel wie Antibiotika erstellt werden.