Allgemeines

Unter Mitarbeitermotivation versteht man die Summe an Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsbereitschaft, Initiative und Engagement von Sicherheitsmitarbeitern sowie dem Erzeugen einer Bindung zum Betrieb. 

Aufgrund starken Wachstums und einem eher schleppend wahrgenommenen Angebot an Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen besteht in der privaten Sicherheitsbranche ein anhaltender Mangel an Fachkräften. Das Ausbildungsniveau geht insgesamt zurück. Das Karrieremodell Ausbildung (z. B. als Fachkraft für Schutz und Sicherheit, FKSS, oder Servicekraft für Schutz und Sicherheit, SKSS) büßten Popularität ein und geht mit einer immer höheren Zulassungsquote an deutschen Hochschulen einher. Zahlreiche Beteiligte machen außerdem einen „Quereinstieg“. So ist jeder vierte Sicherheitsmitarbeiter (SMA) bei sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten bereits über 55 Jahre alt. Durch baldigen Renteneintritt könnte sich der Mangel an Arbeitskräften noch verschärfen. 

Der langfristigen Bindung von geschulten FKSS oder SKSS kommt damit eine wichtige Bedeutung innerhalb der Personalpolitik eines Sicherheitsunternehmens zu. Zur Erhöhung und Gewährleistung motivierten Personals stehen einige Optionen zur Verfügung. Man kann in materielle und immaterielle Strategien unterscheiden.

Materielle Maßnahmen

Materielle Maßnahmen schaffen Anreize durch geldwerte Vorteile. So kann eine Bindung zum Beispiel durch Halte- oder Bleibeprämien erhöht werden. Das heißt, ein Arbeitnehmer bekommt eine Geldleistung, wenn er einen vorher festgelegten Zeitraum lang dem Unternehmen treu geblieben ist (z. B. am Ende eines Jahres). 

Im Übrigen können Boni ausgezahlt werden. Etwa in Form des „dreizehnten Gehaltes“ (Weihnachtsgeld) oder als leistungsabhängige Sonderzahlung. Hängt die Höhe eines Bonus vom Leistungsverhalten des Arbeitnehmers ab, spricht man von einem variablen Vergütungsmodell. Da diese Modelle unmittelbar an das Verhalten des Arbeitnehmers anknüpfen, erweisen sie sich in der Praxis oftmals als besonders effektiv. Dies setzt jedoch voraus, dass die Arbeitsleistung überhaupt nach objektiven Kriterien gemessen und bewertet werden kann. 

Immaterielle Maßnahmen

Studien deuten darauf hin, dass immateriellen Anreizen das entscheidende Gewicht zukommen könnte. Sofern die Atmosphäre innerhalb des Betriebs nicht stimmt und die Sicherheitstätigkeit zur Tortur wird, nimmt Vergütung letztlich nur die Funktion eines „Schmerzensgeldes“ ein. 

Um echte Zugehörigkeit zum Unternehmen zu schaffen, sollte ein vielseitiges und offenes Arbeitsumfeld geschaffen werden. Das gelingt etwa durch einen offenen und transparenten Führungsstil. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse kommunizieren zu können. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang ist unumgänglich. Durch Mitarbeiterevents (z. B. Sommerfesten, Betriebsfahrten o. Ä.) kann eine kollegiale Atmosphäre erzeugt werden. 

Schließlich kommen Weiterbildungen eine hohe Bedeutung zu. Eine langfristige Bindung wird erzeugt, wenn mit Weiterbildungsangebot Karriereperspektiven im jeweiligen Unternehmen einhergehen.