Inertisierung in der Brandbekämpfung

Der Begriff Inertisierung bezeichnet in der Brandbekämpfung den Sauerstoffentzug, um ein Feuer zum Ersticken zu bringen. Der Ausdruck leitet sich von der Bezeichnung Inergen ab. Darunter versteht man ein Gasgemisch aus Stickstoff, Argonund Kohlenstoffdioxid. Dieses Löschgas entzieht einem Brand den Sauerstoff und kann in geschlossenen Räumen dadurch ein Feuer zum Ersticken bringen. Im Allgemeinen wird der Sauerstoffgehalt von 15% auf etwa 10% reduziert. Unterschreitet der Anteil von Sauerstoff die 15-Prozent-Marke, kann ein Schadenfeuer nicht mehr überleben

Aufgrund der hohen Dichte entweicht das Löschgas nur relativ langsam aus dichten Räumen. Aus diesem Grund wird Inergen in stationären Löschanlagen, anstelle von Handfeuerlöschern verwendet. Das Gas wird mit einem hohen Druck von 200 bis 300 Bar in Flaschen gelagert, da es sonst bei Raumtemperatur zu einer Verflüssigung kommen würden. Je Kubikmeter werden etwa 1,65 bis 2,2 Liter Gas als Löschvolumen im Brandfall vorgesehen. Im Gegensatz zur Brandbekämpfung durch Wasser oder das Löschgemisch eines Handfeuerlöschers, werden durch die Inertisierung keine weiteren Schäden hervorgerufen.

Korrosionsvermeidung
Weitere Anwendungsgebiete der Inertisierung finden sich bei der Lagerung von Wein und in der Produktion. Aus Gründen der Korrosionsvermeidung wird Sauerstoff bei diversen Verarbeitungsprozessen von den Werkstoffen ferngehalten. Unter Korrosion versteht man die Reaktion eines Produktes mit seiner Umwelt, welche zu einer messbaren Veränderung des Werkstoffes führt. Eine solche Veränderung kann im Extremfall zur Funktionsunfähigkeit eines bestimmten Bauteils führen. Ein alltägliches Beispiel für Korrosion findet sich beim Rosten von Metallen.