Allgemeines
Eine USBV ist eine nicht industriell, von Experten hergestellte Brand- oder Sprengfalle. Eine solche Sprengfalle wird häufiger als konventioneller Gegenstand getarnt und in einem Paket, Koffer, als Briefbombe oder in einem Auto deponiert. Eine IED wird teilweise auch chemisch aus Düngemitteln hergestellt. Dabei ist die Verunreinigungsrate jedoch höher als bei konventionellen Sprengladungen und die Explosionskraft wird geschmälert. Wenn zusätzlich radioaktive, biologische oder giftige Chemiestoffe beigefügt werden, spricht man auch von einer „schmutzigen Bombe“. 

Die Abkürzung IED leitet sich von dem englischen Begriff „improvised explosive device“ ab und bedeutet übersetzt Unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung (USBV).

Anwendung
Unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen sind häufiger im Kontext Terrorismus und Guerilla-Kämpfen zu finden. Sprengfallen werden häufig von Einzeltätern in asymmetrischen Kriegen verwendet. Unter einer asymmetrischen Kriegsführung versteht man das Phänomen, wenn die einzelnen Kriegsparteien in waffentechnischer, organisatorischer und strategischer Hinsicht stark voneinander abweichen. Charakteristisch ist die zahlenmäßige Überlegenheit eines Teilnehmers, wodurch der Gegner in einem offenen Gefecht nur verlieren könnte. Daher versuchen Einzeltäter in Form von Selbstmordanschlägen oder versteckt deponierten Sprengladungen, den anderen Kriegsteilnehmer zu destabilisieren. USBVs wurden im Irakkrieg und in Afghanistan verwendet.

Auch politisch motivierte Straftaten sind auf den Einsatz unkonventioneller Sprengladungen zurückzuführen. So benutzen extremistisch motivierte Terrorzellen beispielsweise eine Briefbombe oder eine Bombendrohung, um deren Ziele mit Gewalt und Erpressung durchzusetzen. Seltener kommen IEDs auch bei persönlichen Konflikten zur Anwendung.

Gegenmaßnahmen
In Deutschland ist es Aufgabe der Polizei USBVs zu erkennen und die potentielle Gefahr zu beseitigen. Dabei werden die Beamten vom Kampfmittelräumungsdienst und dem Munitionsbergungsdienst unterstützt. Personen, die diese Aufgabe übernehmen haben eine spezielle Ausbildung beim Bundeskriminalamt durchlaufen und werden als Entschärfer bezeichnet. Die Bundeswehr hat 2010 am Standort Grafschaft ein eigenes Forschungsinstitut gegründet: das Zentrum Counter-IED soll neue Maßnahmen zur Abwehr gegen unkonventionelle Sprengvorrichtungen entwickeln. Da IEDs häufiger von Mobiltelefonen aus ferngezündet werden, wurden Störsender konzipiert, die gesendete Auslösebefehle blockieren können.