Kurzerklärung

Als Entrauchung bezeichnet man manuelle und automatische Brandschutzmaßnahmen, die der Rauchabführung in geschlossenen Gebäuden, insbesondere an Flucht- und Rettungswegen, dienen.

Funktionen

Bei einem Brand, ob bewusst oder unbeabsichtigt herbeigeführt, entstehen giftige (toxische) Gase wie Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid. Der Rauch verstopft Atemwege und führt zu Erstickungen, indem dem menschlichen Körper lebensnotwendiger Sauerstoff entzogen wird.

Neben diesen medizinischen Aspekten verbessern Entrauchungs-Maßnahmen die Sichtverhältnisse. Dies ermöglicht Betroffenen eine zügigerer Räumung des Gebäudes und der Feuerwehr eine effizientere Rettungsarbeit.

Formen der Entrauchung

Es gibt natürliche und technische Maßnahmen zur Entrauchung. Zur natürlichen Entrauchung gehört die Rauchabführung anhand naturgesetzliche Prozesse. So verflüchtigen sich Gase automatisch. Aufgrund der Hitze steigen Brandgase auf in die Atmosphäre (sogenannte Schwerkraftsentrauchung).

Zu den technischen Maßnahmen zählen Entrauchungen, die anhand von mechanischen Hilfsmitteln beschleunigt werden. Zum Beispiel Lüftungsanlagen oder Abström- und Nachströme-Systeme. 

Die Installation von mechanischen Maßnahmen dieser Art werden durch Brandschutzgesetze und Verordnungen konkretisiert und zum Teil verbindlich vorgeschrieben. Anwendungen der Entrauchung finden sich bei Kaufhäusern, im Autotunnel oder U-Bahn-Schacht und sonstigen unterirdischen Verkehrsanlagen. Ebenso spielt die Entrauchung in Betrieben mit erhöhten hygienischen Anforderungen wie Kliniken oder Laboren eine herausragende Rolle.