I. Allgemeines

Eine Überfallmeldeanlage ist eine sicherheitstechnische Maßnahme zum Erfassen und Bekämpfen von Überfällen. Die Vorrichtung ermittelt anhand von verschiedenen Sensoren einen Überfallversuch, wenn bestimmte Merkmale erfüllt werden. So sind etwa Glasbrüche charakteristisch für Überfallversuche und können von einem Glasbruchmelder erfasst werden. Die Meldungen werden von der ÜMA an die Polizei oder einen Wachdienst übermittelt. Meldeeinrichtungen arbeiten mithilfe von verschiedenen Sensoren, woraus sich eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Bauart ergibt: so kann feindliche Fremdeinwirkung oder auch ein Feuer mithilfe von beispielsweise Bewegungs-, Schall- und Wärme-Sensoren erfasst werden. Welche Sensoren verwendet werden ist abhängig von räumlichen Gegebenheiten. Signale können per Funk oder Draht an den Betreiber der Anlage weitergeben werden und/oder ein abschreckendes akustisches Signal erzeugen. Die Funktionsweise von ÜMAs ist je nach Konstruktion verschieden. Doch jede Überfallmeldeanlage benötigt drei Dinge: eine Stromquelle, einen Melder mit Leitungen, sowie einen optischen oder akustischen Signalgeber. Im Folgenden werden die gängigsten drei technischen Kategorien erläutert.

1. Gleichstromtechnik
Zwei Punkte legen eine Meldelinie fest, die unter einer bestimmten Spannung steht. Die Spannung hängt vom Widerstand ab, welcher konstant festgelegt wird. Wenn der reale Spannungswert vom Soll-Wert um einen vorher definierten Betrag abweicht, wird dies als Störung beziehungsweise feindliche Fremdeinwirkung gewertet und ein Alarmsignal ausgesendet. Das Signal kann auch von mehreren Meldern ausgelöst werden, wenn diese als sogenannte Meldergruppe durch eine Leitlinie miteinander verbunden sind. Die Verschaltung der Widerstand und auch die Auslöserkriterien sind abhängig von den Vorgaben des Herstellers und der VdS. Dies ist eine anerkannte und unabhängige Prüfstelle aus dem Bereich der Sicherheit und dem Brandschutz.

2. Bus-Technik
Durch zwei Adernpaare werden die Melder miteinander verbunden. Durch das erste Paar werden die Daten geleitet und das Zweite stellt die Stromversorgung dar. Ein Computer ist mit der Installation über eine serielle oder parallele Schnittstelle angeschlossen. Jedes Meldegerät ist einer ID zugeordnet. In regelmäßigen Zeitintervallen wird der Zustand der Meldeeinheiten der Reihe nach abgefragt. Bei Unregelmäßigkeiten kann die Störquelle lokalisiert und ein Signal ausgelöst werden.

3. Funk-Technik
Die einzelnen Melder verfügen über eine eigene Stromversorgung durch Akkus. Statt über Kabel sind die Vorrichtungen über Funk mit einer zentralen Einheit miteinander verbunden. Dadurch ist eine schnelle Montur möglich, denn der Aufwand Kabel zu verlegen fällt weg. Aus diesem Grund ist dies die günstigere Variante. Es muss jedoch bedacht werden, dass die Geräte regelmäßig überprüft und gewartet werden müssen, denn nur durch eine funktionierende Stromversorgung sind die Geräte einsatzfähig. Eine Sicherheitslücke ist, dass die Frequenz der Meldevorrichtungen von Kriminellen ermittelt werden kann. So ist es möglich gezielt einen Fehlalarm auszulösen, bis der Besitzer die Anlage ausschaltet.

II. Anbringung einer Überfallmeldeanlage
Funkanlagen können einfach nachgerüstet und zu einem bestehenden Sicherheitssystem hinzugefügt werden. Das Kombinieren einer funkbasierten und drahtgebundenen Anlage ergibt das sogenannte Hybridalarmsystem. Das Verlegen von Draht bietet sich in einer Bauphase an, denn Kabel müssen mit eingeplant werden und könnten so einfacher unter den Putz integriert werden. In großen Hallen können Distanzen groß sein und die Kapazität von Funkanlagen dafür nicht ausreichen. Wenn dies der Fall ist, sind über Kabel verbundene Anlagen dafür die Lösung. Um ein Gebäude zu sichern kann man entweder im Inneren oder von außen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Bei Ersterem werden Signale erst ausgelöst, wenn der Einbrecher sich bereits im Gebäude befindet. Dies bezeichnet man auch als Fallenüberwachung, denn der Eindringling soll sprichwörtlich in die Falle tappen. Die zweite Möglichkeit wird als Außenhautüberwachung bezeichnet, denn sensible Stellen wie Fenster und Türen werden von außen mit Sensoren ausgestattet.

III. Fernalarm und interner Alarm
Im Falle eines Alarms kann das Signal an verschiedene Stellen weitergeleitet werden. Ein Fernalarm wird an eine personell ständig besetzte Stelle weitergeleitet. Diese Aufgabe wird in der Regel von einem Sicherheitsunternehmen geleistet, welches dann vereinbarte Maßnahmen ergreift. Gebäude mit außerordentlich hohem Einbruchsrisiko können auch direkt mit einer Polizeistation in Verbindung stehen. Dazu gehören beispielsweise Banken oder auch Geschäfte mit wertvollen Objekten, wie Juweliere. Ein interner Alarm wird im Gebäude ausgelöst, wo der Einbruch stattfindet und kann also nur von anwesenden Personen registriert werden. Im Grenzfall besteht die Option durch die manuelle Betätigung eines Überfallmelders das Alarmsignal fernzuleiten.

IV. Falschalarm
Ein falsch installiertes Sicherheitssystem kann einen fehlerhaften Alarm durch Mängel verursacht hervorrufen. Die Meldersenden ein Signal, obwohl keine Bedrohung besteht. Dies kann Kosten mit sich tragen, etwa wenn Fehleinsätze von Feuerwehr oder Polizei dadurch hervorgerufen werden.