Unter dem Begriff Sicherheitspyramide versteht man ein Modell, welches die verschiedenen Formen von Sicherheitsmaßnahmen in einer Pyramide dargestellt graphisch veranschaulicht.
Unter Sicherheit in der Industrie und im Handel versteht man den störungsfreien Ablauf von Prozessen, um somit die Gesundheit der Mitarbeiter, den Schutz der Umwelt und den eigenen Wertschöpfungsprozess gewährleisten zu können. Das sichere Betreiben von Anlagen setzt sich aus einer hohen Versorgungs- und Betriebssicherheit zusammen. Mitarbeiter und gegebenenfalls auch Anwohner erwarten einen Arbeitsplatz, von dem keine Gefährdungen ausgehen. Dieser Anspruch wird durch die Unfallverhütungsvorschriften (DGUV) sowie das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) vom Staat geltend gemacht.

Das Modell der Sicherheitspyramide unterteilt in drei zeitlich einander abfolgende Stufen von Sicherheitsmaßnahmen. Die untere Stufe bildet sämtliche vorbeugende Maßnahmen ab (beispielsweise die Auswahl brandresistenter Baustoffe, Planung von Rettungswegen). Auf der mittleren Stufe folgen die aktiven Maßnahmen (Videoüberwachung, Revierdienste, GMAs u. a.). Die Pyramidenspitze ergibt sich aus den reaktiven Maßnahmen. Darunter versteht man Schritte, die bei Eintritt der Gefahr in die Wege geleitet werden.

Eine zusätzliche Eigenschaft des Modells ist die Einteilung in den gefahrenfreien Zustand und die Gefahrensituation. Die vorbeugenden und aktiven Maßnahmen gehören daher der Kategorie „Ereignis verhindern“ an. Die reaktiven Maßnahmen werden ausschließlich bei Eintritt des Ereignisses angewandt und diese Stufe erhält daher die Bezeichnung „Ereignis beherrschen“.