Unter dem wissenschaftlichen Begriff der Proxemik versteht man das Verhalten im Raum und die Abstände zu anderen Personen. Der Begriff stammt aus den 1960er Jahren und geht auf den Kommunikationsforscher Edward T. Hall zurück. Eine angemessene Distanzwahrung gehört zu den grundlegenden Verhaltensweisen im Umgang mit anderen Menschen. Dies gilt insbesondere in der geschäftlichen beziehungsweise serviceorientierten Kommunikation zwischen Sicherheitskräften und anderen Personen.

Das Distanzverhalten ist Bestandteil der nonverbalen Kommunikation. Nonverbale Kommunikation beschreibt die Summe an Informationen, welche ohne das Anwenden von Sprache ausgetauscht werden. 

Bei der Kommunikation zwischen Wachleuten und Kunden, Gästen und ähnlichen Personen geht es in der Regel um Sicherheitsaspekte, also letztlich die Unversehrtheit von Vermögenswerten und Personen. Damit ist es in der Branche von besonderer Bedeutung, dass Anweisungen, Regeln, Warnhinweise, etc. beim Adressaten ankommen. 

Eine Botschaft kann akustisch nur richtig vernommen und verinnerlicht werden, wenn sich der Gegenüber angesprochen fühlt. Eine zu große Distanz wirkt daher kontraproduktiv. Umgekehrt kann körperliche Nähe zwischen unbekannten Personen nicht nur aufdringlich, sondern schlimmstenfalls auch als Bedrohung wahrgenommen werden. Sicherheitskräfte sollten darauf achten und ihr Distanzverhalten den Gegebenheiten anpassen. Als Richtmaß dient eine Entfernung von anderthalb Metern.