Allgemeines
Pfefferspray gehört zur Schutzausrüstung eines Sicherheitsbediensteten und wird als Verteidigungsmittel bei unmittelbarer Gefahr verwendet. Pfefferspray wird in Sprühdosen verkauft. Das Spray an sich ist ein Reizstoff auf biologischer Basis. In dem Wirkstoff ist Oleoresin Capsicum (OC) enthalten, welches eine stark reizende Wirkung entfaltet, sobald es auf einen Menschen oder ein Tier trifft. Eine Anwendung gegen den Menschen ist gemäß Waffengesetz (WaffG) nur dann erlaubt, wenn ein rechtswidriger Angriff, also eine gegenwärtige Gefahrenlage besteht. Der Einsatz von Pfefferspray ist ausschließlich als Notwehr legitim.

Nutzung
Sowohl Bundesbeamte, als auch Privatpersonen nutzen das Verteidigungsmittel. Der Umgang mit dem Reizstoff ist in Deutschland ab einem Alter von 14 Jahren gestattet. Aufgrund eines rapide gestiegenen Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung, hat sich die Nachfrage nach Pfefferspray stark erhöht. Die Sprühgeräte sind außer bei den Online- und Fachhändlern auch in Drogeriemärkten erhältlich. Neben der Verteidigung nutzen die Behörden das Reizstoffmittel als Zwangsmaßnahme bei Widerstand. Durch den bis zu 150.000 Scoville scharfen Wirkstoff sollen beispielsweise gewaltbereite Demonstranten und Aufstände unter Kontrolle gebracht werden. Insofern ist Pfefferspray Teil der Eigensicherung. In nördlicheren Gebieten, unter anderem Kanada, Alaska oder Sibirien, wird das Mittel gegen wilde Tiere, wie beispielsweise Bären verwendet. In Norwegen sind Pfefferspraydosen nicht erlaubt.

Funktionsprinzip
Pfefferspray in Sprühdosen-Format zählt zu den ballistischen Waffen. Das Funktionsprinzip gleicht einer Deo-Dose. Bei Betätigung eines Druckknopfes wird der Reizstoff in Form von Schaum oder als Flüssigkeit in die Umwelt freigesetzt. Je nach Zusammensetzung des Wirkstoffes entsteht ein Spraynebel oder ein gerader Strahl. Die Reichweite beträgt üblicherweise zwischen 1,5m und 5m. Da die Behälter unter Druck stehen, sollte das Verteidigungsmittel nicht Temperaturen über 50°C ausgesetzt werden.

Wirkung
Wird eine Person mit dem Reizstoff getroffen, reagieren vor allem Augen, Atmung und Haut auf empfindlich. Eine erhebliche Schwellung der Schleimhäute führt dazu, dass sich die Augenlider zwangsläufig für 5 bis 10 Minuten schließen. Das Einatmen des Sprays hat Atemnot und Hustenanfälle zur Folge. Eine von dem Reizstoff stark kontaminierte Hautstelle ruft Juckreize hervor, dessen Symptome bis zu 48h andauern können. Besondere Vorsicht ist bei Anwendung des Sprays bei unter Drogeneinfluss stehenden Personen geboten. in seltenen Fällen führt der Reizstoff zum Erstickungstod.

Hersteller empfehlen, dass von dem Reizstoff getroffene Personen die betroffene Stelle für 10 bis 15 Minuten unter kaltem Wasser ausspühlen sollten. Dies verengt die Poren und verhindert ein weiteres Eindringen des Stoffes. Selbiges gilt für die Augen. Jucken und Kratzen müssen vermieden werden.

Pfefferspraygeschosse
Um eine größere Reichweite zu erzielen, wurden spezielle Geschosse konzipiert, die Pfefferspray-Kapseln verschießen. Das Geschoss tritt im Idealfall auf dem Angreifer und platzt auf. Die Wirkung ist dann deutlich intensiver als die des Sprays.