Kurzerklärung

Die Häufigkeitszahl (HZ) dient als Indikator für die Erfassung von Kriminalität und der Entwicklung deliktischen Geschehens innerhalb einer Gesellschaft. Unter einem Indikator versteht man eine statistische Größe, um einen Zustand und dessen Veränderung zu beschreiben. So gibt die HZ an, wie viele Straftaten sich pro Jahr auf 100.000 Personen umgerechnet in Deutschland ereignet haben.

Berechnungsmethode

Die Häufigkeitszahl geht hervor aus der Formel: HZ = (erfasste Fälle x 100.000) / Einwohnerzahl

Damit kann die Quote der Delikte in ihrer Gesamtheit oder einzelne Delikte wie Diebstahl oder Hausfriedensbruch errechnet werden. 

Begriff der Straftat

Dies führt zu der Frage, was überhaupt unter einem Delikt beziehungsweise einer Straftat im Sinne der Häufigkeitszahl zu verstehen ist. Nach § 12 Strafgesetzbuch (StGB) ist Straftat ein Oberbegriff für Vergehen und Verbrechen. Verbrechen sind alle Delikte, die mit einer Mindeststrafe von einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft werden (zum Beispiel Raub, § 249 StGB). Vergehen sind solche Delikte, die unterhalb dieser Schwelle liegen. Zum Beispiel die einfache Körperverletzung nach § 223 StGB, welche anhand einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren sanktioniert wird.

Von der Straftat zu unterscheiden sind Ordnungswidrigkeiten nach dem OWiG. Zum Beispiel das Missachten eines Rotlichts an der Ampel. Dieses Verhalten gilt nicht als Straftat und wird daher von der HZ nicht berücksichtigt.

Statistische Entwicklung in der Bundesrepublik

Nach der HZ wurden in Gesamtdeutschland nach dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2018 auf hunderttausend Einwohner gerechnet 6.710 Straftaten begangen. Die Zahl sank bis 2020 auf 6.386. In einigen Bundesländern kommt es zu Abweichungen. So lag die Quote im Jahr 2020 zum Beispiel in Berlin bei 13.739. In Schleswig-Holstein lediglich bei ca. 5.700.