Funktion

Ein Brandschutzkonzept unterteilt sich in verschiedene Felder, die in einer festgelegten Reihe abgearbeitet werden. Teilweise werden die alternativen Begriffe Brandschutznachweis oder Brandschutzgutachten verwendet. In dem Brandschutzkonzept werden Strategien zur Risikovermeidung und Schadensbegrenzung von Bränden organisiert und formuliert. Das Ausarbeiten des Konzeptes ist eine Ingenieurdienstleistung und ist dann erforderlich, wenn es sich um ein Gebäude besonderer Art und Nutzung handelt, zum Beispiel ein öffentliches Gebäude, einen Industriebau, ein Sportstadion, eine Mehrzweckhalle oder ein Krankenhaus. Das Brandschutzkonzept muss von einer Fachkraft erstellt werden. Dazu zählen Brandschutzbeauftragte, Feuerwehrleute höherer Dienstgrade oder Bauingenieure. Die vorbeugenden, baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Erfordernisse des Brandschutzes können nach der unten angegebenen Reihenfolge abgegeben werden.

Beispiel Brandschutzkonzept

1.0 ALLGEMEINE AUFGABEN
1.1 Beschreibung des Gebäudes/der baulichen Anlage und der örtlichen Situationim Hinblick auf den Brandschutz
1.2 Art der Nutzung
1.3 Beurteilungsgrundlage (Planungsstand und Rechtsgrundlage)
1.4 Anzahl und Art der die bauliche Anlage nutzende Personen
1.5 Brandlast der Nutz- und Lagerflächen
1.6 Darstellung der Schutzziele und insbesondere Beschreibung der Schwerpunkteder Schutzziele
1.7 Brandgefahren und besondere Zündquellen
1.8 Risikoanalyse und Benennung der Risikoschwerpunkte

2. VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ

2.1 BAULICHER BRANDSCHUTZ

2.1.1 Kontrolle von Feuerwehrzufahrten, der Aufstellfläche und Bewegungsfläche
2.1.2 Kontrolle des ersten und eines Ersatzrettungsweges
2.1.3 Anordnung von Brandabschnitten und anderen brandschutztechnischenUnterteilungen sowie die Ausführung deren trennender Bauteile
2.1.4 Abschluss von Öffnungen in abschnittsbildenden Bauteilen
2.1.5 Anordnung und Ausführung von Rauchabschnitten (Rauchschutzabschlüsse)
2.1.6 Feuerwiderstand von Bauteilen, Berücksichtigung der Brandschutzklassen

2.2 ANLAGENTECHNISCHER BRANDSCHUTZ

2.2.1 Brandmeldeanlagen mit Darstellung der überwachten Bereiche, derBrandkenngröße und der Stelle, auf die aufgeschaltet wird
2.2.2 Alarmierungseinrichtung mit Beschreibung der Auslösung und Funktionsweise
2.2.3 Automatische Löschanlagen mit Darstellung der Anlagenart und der geschütztenBereiche
2.2.4 Brandschutztechnische Einrichtungen wie Steigleitungen, Wandhydranten,Druckerhöhungsanlage, halbstationäre Löschanlagen und Einspeisestellen für dieFeuerwehr
2.2.5 Anlagen zur Rauchableitung mit Darstellung der Anlage einschließlich derZulufteinrichtungen und des Entrauchungsbereiches
2.2.6 Einrichtungen zur Rauchfreihaltung mit Schutzbereichen
2.2.7 Maßnahmen für den Wärmeabzug mit Darstellung der Art der Anlage
2.2.8 Brandschutzkonzept für Lüftungsanlagen (Lüftungskonzept)
2.2.9 Angabe zum Funktionserhalt von sicherheitsrelevanten Anlagen einschließlichVorgaben zur Netzersatzversorgung
2.2.10 Blitz- und Überspannungsschutzanlage
2.2.11 Sicherheit- und Notbeleuchtung
2.2.12 Angaben zu Aufzügen (z.B. Brandfallsteuerung, Aufschaltung der Notrufabfrage,Feuerwehraufzüge)
2.2.13 Beschreibung der Funktion und Ausführung von Gebäudefunkanlagen

3. BETRIBELICHER BRANDSCHUTZ

3.1 Angaben über das Erfordernis einer Brandschutzordnung nach DIN 14096
3.2 Angaben zur Erstellung von Evakuierungsplänen und von Rettungswegplänen
3.3 Kennzeichnung der Rettungswege und Sicherheitseinrichtungen
3.4 Bereitstellen von Kleinlöschgeräten (z. B. Feuerlöscher)
3.5 Hinweis auf die Ausbildung des Personals in der Handhabung vonKleinlöschgeräten
3.6 Hinweise auf die jährliche Einweisung der Mitarbeiter in die Brandschutzordnung
3.7 Ggf. Einrichtung einer Werkfeuerwehr
3.8 Veranlassung und Dokumentation der erforderlichen Erstabnahmen und derwiederkehrenden Prüfungen technischer Brandschutzmaßnahmen

4. ABWEHRENDER BRANDSCHUTZ

4.1 Löschwasserversorgung
4.2 Erstellung eines Feuerwehrplans nach DIN 14095
4.3 Flächen für die Feuerwehr (Aufstell- und Bewegungsflächen)
4.4 Einrichtung von Schlüsseldepots (FSD)
4.5 Festlegung zentraler Anlaufstellen für die Feuerwehr